Brustfehlbildung und Brustasymmetrie
Brustfehlbildungen in Kürze
Operationszeit: | 1,5 bis 3 Stunden |
Aufenthaltsdauer: | 1 bis 3 Tage |
Anästhesie: | Vollnarkose |
Gesellschaftsfähigkeit: | nach 2 bis 4 Tagen |
Fit für die Arbeit: | nach 2 bis 4 Wochen |
Fadenzug: | nach 10 - 14 Tagen |
Nachbehandlung: | Spezial-BH für 6 Wochen |
Sport: | nach 6 Wochen |
Sauna: | nach 3 Wochen |
Sonne: | LSF > 30 für 6 Monate |
Die Brust der Frau ist nicht nur ein Organ, sondern auch ein Sinnbild für Weiblichkeit. Deshalb hat ihr Aussehen enormen Einfluss auf das Selbstbewusstsein. Ein verändertes oder ungleiche Ausbildung der Brust kann mehrere Ursachen haben. Entweder ist es angeboren oder die Brustdrüse ist z.B. durch Entzündung, Verletzungen, Verbrennung oder Operation vor Abschluss der Wachstumsphase in der Entwicklung beeinträchtigt. Durch ausbleibendes Wachstum einer Brust kommt es zu einer Ungleichheit (Asymmetrie) beider Brüste. Dies kann neben dem ästhetischen Problem meist auch zu körperliche Beschwerden führen, wie zum Beispiel Haltungsschäden.
Zu den Brustfehlbildungen gehören die Brustasymmetrie, die Mikromastie bis Amastie, die Makromastie, tubuläre Brust, Poland Syndrom, Schlupfwarzen und zusätzliche Brustwarzen. Der Leidensdruck ist besonders groß, wenn eine Brustfehlbildung vorliegt. Hier hilft die plastische Chirurgie. Sie verfügt über Methoden, mit denen Fehlbildungen korrigiert werden können und sich meist ein harmonisches Körperbild wiederherstellen lässt.
Einteilung:
Brustasymmetrie: Ein Größenunterschied zwischen den Brüsten um mehr als 30 Prozent oder/und ein Formunterschied.
Tubuläre (tuberöse) Brust: Charakteristisch für diese Brustfehlbildung ist ein extrem schmaler, schlauchförmiger Brustkegel. Man bezeichnet sie deshalb auch manchmal als „Rüsselbrüst”. Häufig sind die unteren Anteile der Brust unterentwickelt; verbunden mit einem großen Warzenhof und vorgefallenem Drüsengewebe (Hängen der Brüste).
Makromastie: Eine ausgeprägte Vergrößerung der Brust (über 400g/Seite) wird als Hypertrophie bezeichnet. Von Gigantomastie spricht man bei einem Gewicht von über 1500g/ Seite.
Poland-Syndrom: Ein Sonderfall einer genetisch bedingten Fehlbildung. Dabei handelt es sich um Störungen der Brustdrüse und des Brustmuskels, der Haut- und Anhangsgebilde unter Mitbeteiligung von Rippenfehlbildungen. Sie betrifft in der Regel nur eine Körperseite. Gelegentlich ist es mit einer zusätzlichen Fehlbildung der Finger verbunden.
Mikromastie: Von einer Mikromastie ist die Rede, wenn die Brust der Frau aufgrund von hormonelle oder erbliche Ursachen kaum bis gar nicht ausgebildet ist.
Amastie / Athelie (vollständiges Fehlen einer Brust oder Brustwarze (Amazonensyndrom)): Es handelt sich dabei um anlagebedingte, häufig einseitige Fehlbildungen, die schon im Kindesalter, spätestens aber in der Pubertät auffallen.
Schlupfwarzen: Schlupfwarzen sind stark eingezogene Brustwarzen. Ursache ist eine Verkürzung der zentralen Milchgänge. Im Extremfall kommt es zu einer kompletten Deformierung der Brustwarze.
Zusätzliche Brustwarzen: Im Verlauf der embryonalen Entwicklung entsteht eine „Milchleiste”, die sich normalerweise wieder vollständig zurück bildet. In einigen Fällen bleibt jedoch eine überzählige Brustwarze zurück. Diese Fehlbildung bezeichnen Mediziner als Polythelie.
Therapie:
Das Vorgehen bei der Operation ist individuell verschieden: Die operativen Strategien haben verschiedene Ansätze. Je nach Fehlbildung ist eine Vergrößerung oder Verkleinerung einer der beiden Brüste notwendig, eine alleinige Formkorrektur oder nur die Korrektur der Brustwarze. Fast immer muss auch eine Angleichung des Hautmantels in die Korrektur eingeplant werden bzw. bei Bedarf eine Korrektur beider Brüste. Narbensparende Verfahren sind im Rahmen plastisch-chirurgischer Methoden selbstverständlich
In einigen Fällen kann durch das frühzeitige Einbringen (in der Pubertät) eines Dehnungsimplantates (Gewebeexpander) ein „Mitwachsen” der unterentwickelten Brust erreicht werden. Am Ende des Brustwachstums tauscht man den Expander gegen ein endgültiges Implantat aus. Wenn die Fehlbildung erst spät entdeckt wurde, wird für eine operative Korrektur der Abschluss des Brustwachstums abgewartet.
Die Korrektur von Brustasymmetrien und Fehlbildungen sind anspruchsvolle Operationen und erfordern vom Chirurgen spezielle Erfahrungen in der brustwiederherstellende Chirurgie. Die Veränderungen sind zudem individuell so unterschiedlich, dass nur eine eingehende Beratung Ihre Fragen beantworten kann.
Genauere Informationen (zu Brustvergrößerung, -verkleinerung, -straffung und -wiederherstellung) können Sie den entsprechenden Seiten meiner Homepage entnehmen. Bitte beachten Sie die Empfehlungen betreffend des Verhaltens vor dem Eingriff.
Bis auf eine alleinige Korrektur der Brustwarzen finden die Eingriffe stationär in Vollnarkose statt. Nach 1-2 Tagen werden, wenn verwendet, die Drainagen entfernt. Nach 12 – 14 Tagen werden alle Fäden entfernt
Risiken:
Bei jedem Korrektureingriff wird eine mehr oder weniger sichtbare Narbe an der Brust resultieren. Nur sehr selten sind auffällige, derbe und erhabene Narben dauerhaft zu beobachten. Eine Rötung ist allerdings bis zu 12 Monaten möglich. Auch kann in seltenen Fällen die Stillfähigkeit eingeschränkt und das Gefühl der Brust verändert sein.
Es bestehen einerseits allgemeine Risiken wie Thrombose, Nachblutung, Wundinfektion und Wundheilungsstörung. Bitte beachten Sie die spezielle Risiken je nach Art der Brust-OP:
Verhalten nach der Brust-OP
Für die ersten 4-6 Wochen nach der Brust-OP muß Tag und Nacht ein BH getragen werden. Empfehlenswert ist ein Sport-BH, der sich vorn schließen läßt. Über weitere 6 Wochen ist das Tragen eines BHs tagsüber notwendig. Es sollte eine regelmäßige Narbenpflege, z.B. mit Siliconcreme erfolgen. Für 4 Wochen ist das Rauchen mindestens einzuschränken.
Job, Sport, Sauna, Solarium
In Abhängigkeit von Ihrer Tätigkeit können Sie nach 2-4 Wochen wieder zur Arbeit gehen. Sportliche Aktivitäten, bei denen Arme und Brustkorb stark bewegt werden, sollen 6 Wochen unterbleiben.
Für 4 Wochen sollten Sie auf einen Saunabesuch verzichten. Das gleiche gilt für Solarien. Die Narbenareale müssen in den ersten 6 Monaten nach der Brust-OP bei Sonnenexposition grundsätzlich mit einer Sonnencreme (LF 30) geschützt werden.
Kosten
Die medizinische Indikation hängt von der Art und dem Ausmaß der Fehlbildung ab. In jedem Fall sollte ein Kostenübernahmeantrag an die Krankenversicherung gestellt werden, um im Voraus die Kosten Übernahme zu klären.
Bitte beachten Sie
Dieses Informationsmaterial kann ein sorgfältiges Beratungsgespräch und eine patientenbezogene Untersuchung nicht ersetzen. Über spezielle und individuelle Risiken, Einschränkungen und Möglichkeiten muß der Operateur vor der Brust-OP gezielt aufklären. Jeder Patient sollte Risiken und Einschränkungen des Ergebnisses bei diesen Brust-OP’s verstanden haben.